Wapusk Nationalpark im Kanada-Lexikon

Der Wapusk Nationalpark repräsentiert mit einer Fläche von 11.475 Quadratkilometern die Hudson Bay Lowland Naturregion. Hier lebten bereits vor etwa 4000 Jahren die Kulturen der First Nations. Während dieser Zeit wandelte sich die Tyrell Sea in Folge schwerer Gletschermaßen zu Festland. Allerdings begannen erst vor 350 Jahren europäische Expeditionen das Gebiet zu erforschen. Dies geschah bei der Suche nach einer Nord West Passage. Kurze Zeit später folgten dann die Pelzhändler und die Hudson Bay Company errichtete ihr erstes Fort in diesem Gebiet, was zu einem permanenten Handelsstützpunkt wurde. Der Wapusk Nationalpark ist aber auch die Heimat der größten Eisbärenpopulation ganz Nordamerikas. Aus diesem Grund kommen Wissenschaftler aus der ganzen Welt hierher um sie zu studieren. Außer den Eisbären finden sich noch Beluga Wale, Robben und Walrosse in dem Nationalpark. Wobei die Population der Wale auf ganze 10.000 Tiere geschätzt wird. Zusätzlich wird der Park in den Sommermonaten von etwa 200 Vogelarten aufgesucht. Die Region des Nationalparks umfasst 4 Hauptbiotope. Einmal die Küstenregion bis zum Borelwald, dann die Tundra, die Grasplains und die Taiga. Allerdings trifft es nicht zu, dass die Tundra ein dauerhaftes Eisgebiet ist, da die Permafrostzone einen Meter unter der Erdoberfläche liegt. Der Boden ist also gefroren und schützt so die über ihm liegende Erdschicht. So trägt es dazu bei, dass die Pflanzenwelt unter dermaßen schwierigen Bedingungen überhaupt gedeihen kann. Normale Pflanzen benötigen 10 Grad Celsius um zu gedeihen. Die Tundra Vegetation hingegen wächst bei einer Höhe von weniger als 5 cm knapp über den Boden und bildet einen Isolationsmantel gegen diese kargen Bedingungen.


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