
Kultur im Kanada-Lexikon
Die indigene Kultur Kanadas ist sehr vielfältig, da die 632 Kulturformen der First Nations nicht einheitlich sind. So entwickelten die verschiedenen Stämme im Laufe der Zeit vollkommen unterschiedliche Identitäten und auch kulturelle Strukturen. Man kann jedoch große Kulturareale unterscheiden.
An der pazifischen Küste dominierte vor allem der Fischfang die Kultur, allem voraus Lachs- und Walfang. Gutes Beispiel dafür sind die Nuu-chan-nulth auf Vancouver Island. Dort kann man auch die gewaltigen Totempfähle finden. Ihr größter ist über 50 m hoch. Im Binnenland hingegen war die Kultur durch Jagd, Sammeln und Flussfischerei geprägt.
In den Plains, den großen Ebenen, hatte die Bisonjagd eine dominante Bedeutung. In anderen Gebieten war es jedoch vor allem der Elch. Mit der Zeit entwickelte sich durch das Aufkommen des Pferdes ein Reiternomadismus. An den großen Seen wiederum regierte eine agrarische Kultur mit vielen Großdörfern. Die Inuit, welche nicht mit den Indianern verwandt sind, sind zahlenmäßig im Norden des Landes unbedeutend. Dennoch entwickelten sie eine eigene Kultur, welche jedoch vor allem durch die arktischen Lebensumstände geprägt war. Es ist allerdings in vielerlei Hinsicht eine Auswirkung auf das komplette Kanada erkennbar.
Ein sehr gutes Bespiel liefert hierfür das Enblem der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. Es stellt einen Inusuk aus der Inuit-Kultur dar. Dieser besteht aus mehreren aufeinander gestapelten Steinen, welche eine menschliche Gestalt symbolisieren.